Hörstörungen
Wir unterscheiden zentrale und periphere Hörstörungen.
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Zentrale Hörstörung
Bei einer zentralen Hörstörung ist das Ohr intakt. Die Probleme der Betroffenen bestehen in der Verarbeitung des Gehörten. -
Periphere Hörstörung
Bei peripheren Hörstörungen ist das Ohr in seiner Funktion nicht intakt.
Es gibt vorübergehende Hörprobleme/ Schwerhörigkeiten z.B. durch Gehörgangs- oder Mittelohrentzündungen. Bestehen diese Schwerhörigkeiten über einen längeren Zeitraum, können sie zu einer Beeinträchtigung der Sprachentwicklung eines Kindes führen, da dieses in der Zeit des schlechten Hörens seine eigene Sprache und die seiner Umgebung nicht gut wahrnehmen kann.
Für diese Kinder ist eine logopädische Therapie oft sinnvoll und notwendig, um entstandene Sprachentwicklungsschwierigkeiten aufzuarbeiten.
Außerdem gibt es bleibende Hörschädigungen, deren Ursache eine Schädigung des Mittelohres oder des Innenohres ist. Diese Schwerhörigkeiten bedürfen einer Versorgung mit Hörhilfen in Form von Hörgeräten oder einem Cochlea-Implant.
Logopädische Frühförderung ist sofort, ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung möglich und wichtig, auch wenn die betroffenen Kinder erst wenige Monate alt sind!
Bei Kindern
Im natürlichen hörgerichteten Ansatz steht die Beratung, Anleitung und Unterstützung der Eltern im Vordergrund. Gemeinsam mit den Eltern werden die Therapiestunden mit dem Kind gestaltet. Dabei lassen wir uns von den Interessen und Bedürfnissen des Kindes leiten, um optimale Bedingungen für das Hörenlernen und die Lautsprachentwicklung zu schaffen. Ziel und Hauptanliegen ist es, für jede Familie eine individuelle und maßgeschneiderte Förderung zu entwickeln. Hierbei ist der familiäre Alltag mit seinen Möglichkeiten zur Förderung der Hör- und Sprachentwicklung besonders wichtig. Die Eltern sollen neue Sicherheit im Umgang mit ihren hörgeschädigten Kindern erlangen, sich ihrer Kompetenzen und Stärken bewusst werden und diese mit Hilfe der Logopädin ausbauen.
Die Beziehung zwischen Eltern-Kind, Eltern-Kind-Therapeutin steht im Vordergrund, nicht das Üben.
Das hörgeschädigte Kind auf seinem Weg in die Lautsprache zu begleiten soll für die Eltern ein lebendiger und möglichst freudvoller Prozess sein, den sie mit ihren Wünschen und Vorstellungen aktiv mitgestalten.
Bei Erwachsenen
Patienten, deren Schwerhörigkeit/Gehörlosigkeit seit der Kindheit besteht
- Bestehende Hör- und Kommunikationsstrategien analysieren und verbessern
- Entlastungsstrategien für die Bewältigung des Berufsalltags entwickeln
- Arbeit an Artikulation und Stimmklang
Spätertaubte Patienten nach Cochlea-Implantation
- Beratung und Begleitung in der Phase vor der Operation
- Hörtraining nach Anpassung des Cochlea-Implantats (Geräusche/Sprache/Alltagssituationen)
- Begleitung des Anpassungsprozesses, um die optimale Einstellung des Sprachprozessors zu unterstützen
- Erarbeitung geeigneter und entlastender Kommunikations- und Hörstrategien
Wie bei hörgeschädigten Kindern und ihren Familien, geht es auch in der Therapie und Beratung der erwachsenen Patienten darum, den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten gemäß miteinander zu arbeiten. So finden alle Themen und Anliegen des Patienten und seiner Angehörigen Eingang in die Therapie. Ziel ist es die Lebensqualität in beruflichem und familiärem Alltag zu verbessern.